Fahrradfahren und Verkehrserziehung: Warum endet die Förderung nach der Grundschule?

Fahrradfahren und Verkehrserziehung
Tim Menne 12 - Oct - 2024

Fahrradfahren und Verkehrserziehung: Warum endet die Förderung nach der Grundschule?

Die meisten Kinder in Deutschland machen in der vierten Klasse die sogenannte Fahrradprüfung – ein wichtiger Baustein der Verkehrserziehung. Danach? Passiert oft: nichts. Während der Straßenverkehr immer komplexer wird, endet die offizielle Verkehrserziehung meist mit dem Wechsel auf die weiterführende Schule. Ein gefährliches Versäumnis – und ein strukturelles Problem.

Warum hört die Förderung so früh auf? Und was muss sich ändern, damit junge Menschen langfristig sicher und selbstbewusst am Straßenverkehr teilnehmen?

Frühe Förderung – späterer Stillstand

In der Grundschule gehört Verkehrserziehung zum Lehrplan: Verkehrszeichen lernen, das Verhalten im Straßenverkehr üben, das Fahrrad verkehrssicher machen. Die Polizei unterstützt, es gibt Parcours auf dem Schulhof und am Ende die begehrte Fahrradprüfung.

Doch mit dem Wechsel zur weiterführenden Schule verschwindet das Thema fast vollständig. Jugendliche sind im Verkehr zunehmend auf sich allein gestellt – ohne Begleitung, ohne weitere Schulung, ohne Vertiefung. Dabei steigen genau in diesem Alter die Unfallzahlen deutlich an. Unsicherheit, Gruppendruck, wachsende Selbstständigkeit – alles Faktoren, die gezielte Verkehrskompetenz erfordern würden.

Fahrradfahren in einer komplexen Verkehrswelt

Der Straßenverkehr ist kein geschlossener Übungsraum. Gerade in Städten prallen auf engem Raum verschiedene Verkehrsteilnehmer mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, Fahrzeuggrößen und Prioritäten aufeinander. Fahrradfahrende Jugendliche müssen sich zwischen Bussen, Autos, E-Scootern und abbiegenden Lkw zurechtfinden – oft ohne eindeutige Führung oder sichere Radwege.

Hinzu kommen bauliche Veränderungen, Baustellen, wechselnde Verkehrsführungen und neue Mobilitätsformen. Wer hier nicht entsprechend vorbereitet ist, reagiert im Zweifel falsch – mit schwerwiegenden Folgen.

Verkehrserziehung muss sich dem Alltag anpassen

Verkehrssicherheit endet nicht mit dem Grundschulzeugnis. Sie beginnt dort – und müsste sich im Jugendalter sogar intensivieren. Was fehlt, sind durchgängige Angebote:

  • Verkehrspädagogik an weiterführenden Schulen

  • Workshops zur sicheren Mobilität für Jugendliche

  • Schulungsformate für Eltern und Lehrkräfte

  • Sensibilisierung für neue Gefahren im Straßenbild (z. B. toter Winkel, Baustellenführung, E-Mobilität)

Der Schlüssel liegt in kontinuierlicher, praxisnaher Ausbildung – nicht nur für Kinder, sondern für alle, die mit Verkehrsplanung, -sicherung oder -aufklärung zu tun haben.

Praxisbezug: Baustellen und fehlende Führung im Radverkehr

Ein konkretes Beispiel: In Baustellenbereichen fehlen oft sichere und klar ausgeschilderte Umleitungen für den Radverkehr. Wenn Radwege gesperrt sind, aber keine Alternativführung besteht, müssen junge Menschen sich selbst durchschlagen – oft auf Gehwegen oder zwischen fahrenden Autos.

Genau hier zeigt sich: Verkehrslenkung muss nicht nur gesetzlich korrekt, sondern auch nachvollziehbar und sicher sein. Wer solche Umleitungen plant oder Schilder aufstellt, trägt Verantwortung – und sollte entsprechend geschult sein.

Menne Training: Schulung für sichere Verkehrsführung

Bei Menne Training qualifizieren wir Fachkräfte für die Planung und Absicherung von Arbeitsstellen im Straßenraum – nach den Vorgaben der RSA21. Unsere Online-Schulungen sind kompakt, flexibel und praxisnah. Sie zeigen, wie man Verkehrsführung so gestaltet, dass sie für alle verständlich und sicher ist – auch für Rad fahrende Kinder und Jugendliche.

Denn Verkehrserziehung endet nicht im Klassenzimmer – sie beginnt bei den Menschen, die Verkehrswege gestalten.

Fazit: Verkehrserziehung braucht Kontinuität und Praxisbezug

Dass Verkehrserziehung heute fast ausschließlich in der Grundschule stattfindet, ist nicht zeitgemäß. In einer sich wandelnden Mobilitätswelt braucht es fortlaufende Förderung, Orientierung und Sicherheitsbewusstsein – besonders für Jugendliche.

Und auf der anderen Seite braucht es Fachpersonal, das genau weiß, wie sichere Verkehrsführung aussieht – besonders in komplexen oder temporären Situationen. Genau hier setzt Menne Training an.

Jetzt zur Schulung anmelden unter www.menne-training.de – für mehr Sicherheit im Straßenverkehr.

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